Gerne wird über die Existenz von Burnout diskutiert und es gibt viele Ansätze warum Menschen es für diskussionswürdig halten. Spätestens seit Corona ist deutlich, wie kontrovers Wissenschaft betrachtet werden kann. Wissenschaftliche Fragen und ihre Antworten mit unterschiedlichen Ergebnissen bei gleichem Tathergang. So auch die Frage nach der Existenz von Burnout und die Beziehung zur Depression. Solange man sich in den Antworten nicht einig ist, gibt es auch keine absolute Bejahung zu einer klaren Existenz. Gerade in Phänomenen, die die Psyche betreffen, die durch diagnostische Maßnahmen wie Röntgen & Co. schwer zu beweisen sind. Ich bin ein Freund von Wissenschaft und beobachte menschlichen Stress mittlerweile seit über 20 Jahren und komme zu der Erkenntnis, dass Burnout keine Erkrankung ist, aber ein großes Problem. Ich bevorzuge, von Menschen in Lebenskrisen zu sprechen. Man muss wissen, dass Burnout ein Prozessgeschehen ist, welches in 12 Stufen eingeteilt wird. Das klinische Bild im finalen Stadium ist ein depressives und ist dem eines alleinig Depressiven gleich, zumindest auf dem ersten Blick. Bei der Beobachtung Depressiver und Burnoutler in gemeinsamen Therapiegruppen stellte man folgendes fest:

Klare Unterschiede

Burnoutler haben lösbare Probleme, die nachvollziehbar sind.
Depressive leiden an Unabänderlichem; kleinste Ängste können zu unverhältnismäßigen Reaktionen führen.

Burnoutler kämpfen oder haben gekämpft, sie sind nicht nur niedergeschlagen und erschöpft, sondern auch wütend.
Depressive haben nichts wogegen sie kämpfen können.

Burnoutler überschätzen ihre Kräfte und geben erst spät auf.
Depressive resignieren vor Anforderungen die dem Aussenstehenden zumutbar erscheinen.

Burnoutler hätten Lust an so allerlei, wenn sie nicht so saft- und kraftlos wären.
Depressive haben an nichts mehr Freude, sie können sich für nichts mehr begeistern.

Burnoutler wollen aktiv mitarbeiten und lehnen Pausen ab.
Depressive verlangen rasch nach Schonung.

Die Erkenntnis, dass hinter einem Burnout ein greifbares Problem liegt, lässt mich als Coach mit Betroffenen arbeiten. Es geht schlicht um Lösungen dieser und der Beseitigung von Lebenswiderständen. Die Komplexität der Möglichkeiten die in einen ausgebrannten Zustand führt, macht meine Arbeit so spannend. Es lohnt sich sehr, mehr darüber zu erfahren in weitern Blogs.

Mathias Burish, ein promovierter und habilitierter Psychologe, ist einer der anerkanntesten Burnout-Experten. Seine wissenschaftliche Arbeit dient mir als Quelle für oben genannten Text.